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Black Heaven -Chapter One CD (Trisol / EFA)
Nun ist es passiert: Martin Schindler aka Mantus hat das erste Kapitel seines neuen Projektes Black Heaven aufgeschlagen. Doch keine Bange, das ist nichts Schlimmes und tut auch nicht weh! Ganz im Gegenteil: ich möchte euch diese CD für die musikalische Haus-Apotheke empfehlen, ist sie doch ebenso vorzüglich dazu geeignet, Bewegungsunlust zu vertreiben, wie die Traurigen in ihrer Stimmungslage zu bestärken und ihnen trotzdem ein eigenartiges Wohlgefühl zu vermitteln. Wo bei Mantus die Gitarren und Gothic-Wave-Linien dominieren, stehen bei Black Heaven die elektronischen Töne im Vordergrund, die rhythmisch, melodisch und eingängig sind, so dass man nach ihnen meist gut tanzen kann. Trotzdem verfangen sich meine Gedanken immer wieder in den aussagekräftigen, hoffnungslos-melancholisch-romantischen Texten, für die Meister Schindler bereits bekannt und beliebt ist. Thalia von Mantus setzt auch hier den Grossteil dieser Lyrics um und für meinen Geschmack passt ihre liebliche Stimme zur Musik von Black Heaven fast noch besser, geht sie doch mit den Synthesizer-Töne fast schon eine klangliche Symbiose ein. Martins dunkler Gesang bildet dazu einen würdigen Kontrast. Lediglich der Verzerrung der weiblichen Vocals bei Nightfall hätte es in dieser leicht schrillen Form vielleicht nicht bedurft, dazu ist Thalia im Original zu gut. Chapter One ist zwar ein elektronisches, tanzbares Album, hat aber mit oberflächlichem Clubgewummere ebenso wenig zu tun wie eine Currywurst am Bahnhofskiosk mit einem vegetarischen Vier-Gänge-Menü von Eckard Witzigmann. Man kann buchstäblich hören, welche Sorgfalt in jedem Lied steckt und dass Martin Schindler sich Zeit lassen konnte bei dem, was da entstanden ist. Die Kompositionen sind bei aller treibender Rhythmik so detailreich und komplex, so feingliedrig, scheinen an manchen Stellen so wunderschön zerbrechlich, dass man dazu eher elfengleich schweben statt tanzen möchte. Chapter One ist eine erstaunlich runde, gelungene Sache, in deren Ergebnis es für den Künstler nur einen Auftrag geben kann: weitermachen! (9)
Axel Schön/Orkus
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