BLACK HEAVEN "Chapter One"
(Trisol/EFA)

Hinter "Black Heaven" verbirgt sich Martin Schindler und Thalia, welche unter dem Namen "Mantus" bereits zwei Alben veröffentlichten. Im Gegensatz zum Gitarren orientierten letzten Output übernimmt auf "Chapter One" die elektronische Traurigkeit das Zepter. Sampling, verträumte Synths und treibende Beats sind die bestimmenden musikalischen Aspekte. Dazu gesellt sich der helle weibliche Gesang, der bei diesem Sideprojekt wesentlich häufiger zum Tragen kommt und dunkle männliche Stimmbänder voller intensiver Dunkelheit. Schwarzromantische Texte mit Tanzflächenkompatiblität könnte als Überschrift für dieses Werk gelten. Trotz aller Beat-lastigkeit verfällt man nie in EBM Gefilden, sondern läßt die melancholische Seite des synthetischen Sounds in den Vordergrund rücken. Im schwungvollen "drown in my dreams" erkennt man Anleihen am Wave-Pop der 80er. Im Refrain des Stückes ist übrigens die Stimme von Thomas Elbern zu hören. Sein Duett Gesang mit Thalia erinnert an frühe Stücke von Philipp Boa. In Nightfall experimentiert man auch mal mit verzerrten Gesang, welcher eine ganz eigenartige Atmosphäre erzeugt. Bedrohliche Dunkelheit umweht das getragene "Engel weinen heimlich". Tieftraurig voller balladesker Momente und mit eindringlichen Düstergesang dargeboten erzeugt es die perfekte Gänsehautatmosphäre. Im folgenden "Silence" wird die kalte Elektronik von naiven Vocals begleitet. Als perfekter Kontrast dient die verspielte und druckvolle Musik zum Text von "Kein Ton". Die Geschichte handelt vom Selbstmord eines geliebten Menschen. Der Titel des Albums läßt auf eine Fortführung des Projekts hoffen, angesichts dieses überzeugenden Debüts kann man sich über eine erneute himmlische Schwärze nur freuen. (Andreas / Amboss)


Rezension "Chapter 1" ORKUS
Rezension "End of the world" ORKUS